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Wie viel Glück erträgt ein Mensch?

Joschi und Jonas, unzertrennlich seit Kindertagen,
könnten gegensätzlicher nicht sein: 
Joschi, ein Sonntagskind, mit Glück gesegnet,
mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein beschenkt,
von allen geliebt, leichtfüßig und unbekümmert,

und Jonas, von Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen geplagt,
pflichtbewusst und schwerfällig.

Langsam wechselt das Glück die Seiten,
bis eine letzte große Herausforderung dieser Freundschaft
eine ungewöhnliche Entscheidung abverlangt.

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LESEPROBE

In den Jahren meiner Abwesenheit habe ich Joschi nur mehr sporadisch gesehen,
wenn ich ein- oder zweimal im Monat nachhause kam.
Es waren aber jedes Mal stürmische Begegnungen,
die meistens mit einem Besäufnis in einem der Lokale endeten, die wir immer wieder aufsuchten.
Er hatte sich nicht verändert.
Nach dem Abbruch der Schule hatte er jahrelang nur von Gelegenheitsarbeiten gelebt,
nicht schlecht, wie er sagte,
aber zwei Jahre zuvor hatte er sich selbständig gemacht.
Zusammen mit einem Freund hatte er eine kleine Fahrradreparaturwerkstatt aufgebaut.
Mitten im Radfahrboom war das keine schlechte Idee und die Werkstatt lief auch ganz gut.
Es gab kaum Konkurrenz und es sprach sich schnell herum, dass ihre Räder preisgünstig waren.
Nach einem Jahr hatte sein Kompagnon keine Lust mehr und stieg aus.
Joschi zahlte ihn aus und führte das Geschäft allein weiter.
Seine weitverzweigten Beziehungen und seine liebenswürdige Art verschafften ihm genug Kunden.
Schließlich erweiterte er seine Werkstatt um ein Geschäftslokal und begann,
Fahrräder, Mopeds und Roller zu verkaufen.
Die Rolle als Geschäftsmann gefiel ihm einerseits, andererseits fühlte er sich davon auch eingeengt.
„Ein Leben lang Fahrräder verkaufen und reparieren ist nicht gerade mein Lebenstraum“,
sinnierte er, als ich ihn in seiner Werkstatt aufsuchte.
„Ach Joschi, dein Lebenstraum ist Unabhängigkeit, aber gibt es die überhaupt?“, fragte ich ihn.
„Ich arbeite daran“, meinte er nur.
Ich verstand nicht, was er meinte, aber mehr konnte oder wollte er dazu nicht sagen.
Stattdessen schlug er einen Junggesellenabend wie in alten Zeiten vor.
Er hatte erst kürzlich wieder eine Beziehung beendet und fühlte sich frei für neue Erfahrungen.
Wir trafen uns am Abend in unserem Stammlokal
und es endete, wie es immer endete, wenn man mit Joschi unterwegs war. 

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Informationen zum Buch

Udo Fellner
JOSCHI, SONNTAGSKIND
Verlag am Sipbach, ISBN: 978-3-903259-62-1
1. Auflage Mai 2025
Softcover mit Klappen
350 Seiten, € 25,30


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