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Der Informatikstudent Günter Hoflehner aus Wien und der Bio-Landwirt Wolfgang Hirschgruber
wollen die gängigen Methoden in der Landwirtschaft im Mostviertel radikal verändern.
Das Engagement der beiden stößt bei den ansässigen Landwirten auf Widerstand und endet unerwartet.
Tödlich.
Chefinspektor Schöngruber und seine Assistentin Regina Meissner stehen vor einer schwierigen Aufgabe.
Sind der oder die Mörder unter den Landwirten zu suchen?
Oder müssen sie einer ganz anderen Spur folgen?

Die Kriminalgeschichte gibt Einblick in die Probleme der ortsansässigen Landwirtschaft
und in die möglichen Folgen einer problematischen Beziehung.

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LESEPROBE

Wer als Österreicher den Naschmarkt nicht kennt, hat das Beste von Wien verpennt.
Regina war zuletzt vor gut 15 Jahren mit ihrer Schulklasse dort gewesen und konnte sich nur noch schwach an Einzelheiten erinnern.
Sie hatte noch gut eine Stunde bis zum Treffen mit Frau Stejskal Zeit, also konnte sie den Markt in Ruhe genießen.
Die Vielfalt des Angebots von Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch sucht seinesgleichen in Europa.
Selbst an diesem Donnerstag war die Besucherzahl enorm, Regina hatte Mühe, sich durch die engen Gassen fortzubewegen.
An einem Stand hielt sie inne und kaufte ein paar Königsdatteln sowie Wasabi-Nüsse, die wegen ihrer Schärfe zu ihren Lieblingsnüssen zählten.
Dann schlenderte sie langsam in Richtung Eingangstor, um Frau Stejskal nicht zu verpassen.
Sehr schnell erkannte sie die Frau mittleren Alters im schwarzen Lodenmantel und mit einem „Profil“ in der Hand.
Das musste sie sein. Sie wirkte sehr streng mit glatt zurückgekämmten Haaren und einem ziemlich harten Gesichtsausdruck.
Sie ging auf Frau Stejskal zu und stellte sich vor.
„Schön, Sie kennenzulernen. Bei der Kriminalpolizei sind Sie also, da haben Sie es sicherlich auch nicht gerade leicht.
Haben Sie eine Idee, wo wir gemeinsam essen gehen könnten?“
„Ehrlich gesagt kenne ich mich hier nicht so gut aus wie Sie wahrscheinlich. Welche Richtung ist denn interessant für Sie?“
„Hier gleich vorne gibt es ein hervorragendes Fischrestaurant. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne dort essen.“
„Gerne, Frau Stejskal, auch ich bevorzuge ein Fischgericht und muss nicht unbedingt asiatisch oder türkisch essen.
Soweit ich das beurteilen kann, ist eine Reservierung nicht vonnöten, ich sehe noch einige freie Tische.“
Die beiden Frauen nahmen in diesem weit über die Grenzen Wiens bekannten Restaurant Platz.
Der Ober brachte die Speisenkarte und fragte nach den Getränkewünschen.
Frau Stejskal bestellte sich einen Sauvignon blanc, Regina entschied sich für einen Grünen Veltliner aus dem Kamptal.
Als sie die Speisenkarte durchblätterte, wurde ihr fast schwarz vor Augen. Die Preise entsprachen nicht dem Gehalt einer jungen Polizistin.
Aber jetzt musste sie da durch, ihr Chef würde die Spesenabrechnung schon abzeichnen.
Frau Stejskal bestellte sich als Vorspeise ein Carpaccio vom Lachs und als Hauptspeise eine gedünstete Dorade in der Salzkruste.
Regina wurde ganz blass, verzichtete auf eine Vorspeise und entschied sich als Hauptgericht für eine gefüllte Seezunge.
Den Preis von 47 Euro ignorierte sie in diesem Moment.
Überraschend für Regina war, dass Frau Stejskal die Unterhaltung eröffnete:
„Sie haben mich am Telefon ganz neugierig gemacht. Hegen Sie gegen Frau Alschweiger einen Verdacht in irgendeiner Form?“
„Frau Stejskal, zunächst muss ich Sie darum bitten, dass dieses Gespräch zwischen uns absolut vertraulich zu behandeln ist.
Es liegt gegen Frau Alschweiger nichts vor.
Aber da ihr Lebenspartner in unserem Bezirk tot aufgefunden wurde und wir noch nicht einmal wissen,
ob der Tote verunglückt ist oder ermordet wurde,
bin ich als ermittelnde Beamtin natürlich an den Bekannten und dem Umfeld von Herrn Günter Hoflehner interessiert.
Da Sie ja die direkte Vorgesetzte von Frau Alschweiger sind, können Sie mir sicherlich einiges über sie sagen.
Wie ist sie als Lehrerin und wie als Mensch?“
„Also wenn ich ganz ehrlich sein darf, als Lehrerin ist sie nach meiner Auffassung schon fast übereifrig,
worüber sich ihre Kolleginnen nicht sonderlich freuen.
Außerdem ist sie in unserer Einrichtung die einzige Lehrkraft, die in Philosophie und Psychologie promoviert hat.
Sie kehrt das zwar nicht so direkt heraus, aber manchmal wirkt ihre Zurückhaltung gegenüber dem Lehrkörper
schon etwas überheblich, um nicht zu sagen arrogant.“
„Wenn ich aus Ihren Aussagen ein Resümee ziehen darf, dann ist Frau Alschweiger als Lehrkraft nichts vorzuwerfen
und trotzdem ist sie für Sie nicht gerade eine Person, die Sie in Ihren Freundeskreis aufnehmen würden?“
„Das kann man so sagen.“
Frau Stejskal war leicht pikiert über Reginas Kommentar
und beide waren froh, dass jetzt die Hauptspeise serviert wurde und sie sich somit für eine gewisse Zeit dem Essen widmen konnten.

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Informationen zum Buch

Wilhelm Habbo Hotes
GRÜN IST NICHT NUR EINE FARBE
Verlag am Sipbach, ISBN: 978-3-903259-41-6
1. Auflage Oktober 2022
Softcover mit Klappen, 194 Seiten, € 20,90

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